Das Projekt wurde entwickelt, um ärmeren, kranken, immobilen Menschen und Flüchtlingen im ländlichen Raum den Weg zu Arztpraxen und Beratungsstellen zu erleichtern. Mit verschiedenen Akteuren aus der Region wurde deshalb ein Bussystem als Fahrdienst zu Gesundheitsdienstleistern und trägerübergreifenden mobilen Beratungsstellen für die Dörfer erprobt. Es wurde ein Fahrzeug angeschafft, das Sozio-Med-Mobil, mit dem die Nutzer von zu Hause abgeholt und z.B. zu Arztpraxen oder Beratungsstellen gefahren werden. Außerdem wurde eine online-Buchungsplattform entwickelt, über die die Fahrten gebucht werden können. Für Personen ohne Zugang zum Internet wurden so genannte Kümmerer in ehrenamtlicher Funktion installiert, die die Fahrtenbuchung übernehmen. Als wesentlicher sozialer Aspekt zeichnete sich ab, dass Nutzer sich im Bus kennenlernen und ins Gespräch mit anderen kommen.
Das Projekt geht am Standort Wolfenbüttel nun in den Regelbetrieb über. Während der Projektlaufzeit wurde ein umfangreiches QM-Handbuch für alle beteiligten Akteure (Träger, Kümmerer, Fahrer, Projektmitarbeiter, Ärzte, Nutzer, etc.) inklusive Flyervordrucken und Anleitungsfilmen erarbeitet, so dass eine Übertragbarkeit auf andere Standorte und Träger möglich ist. So konnte bereits die Eröffnung eines weiteren Standorts des Sozio-Med-Mobils in Stade begleitet werden. Interessenten gibt es auch weiterhin viele: Eine Wohnungsbaugesellschaft aus Sachsen möchte z. B. unter Förderung des Landes 5 Standorte aufbauen. Beim Projektträger, dem Kreisverband DRK Wolfenbüttel, gibt es deshalb die Überlegung, eine „Sozio-Med-Mobil-Zentrale“ aufzubauen, die dann nach dem Social-Franchising-Prinzip arbeitet, um den Aufbau neuer Standorte begleiten zu können.
07.10.2020